Technische Hilfeleistung.


Technische Hilfeleistung umfasst in der Praxis all jene Einsätze, die sich nicht oder nicht nur auf das Verwenden von Löschmitteln bzw. die Leistung notfallmedizinischer Hilfe beschränken und bei denen Aggregate, Maschinen oder technisches Wissen bereitgestellt werden.

Der Einsatzschwerpunkt der Feuerwehren hat sich in den vergangenen Jahr(zehnt)en zunehmend in Richtung technischer Hilfeleistungen verschoben.

Geräte zur technischen Hilfeleistung.


Rettungsschere

Die hydraulische Rettungsschere (die korrekte aber wenig verwendete Bezeichnung ist Schneidgerät) dient zum Durchtrennen von Materialien bei einem Verkehrsunfall, beispielsweise zum Abtrennen des Autodaches.

Die hydraulische Rettungsschere wurde ursprünglich von dem Wuppertaler Wilhelm Fischbach zum Durchtrennen der oft armdicken Telefon-Erdkabel der Post entwickelt, die bis Anfang der siebziger Jahre noch mühevoll mit Eisensägen getrennt wurden. Erst später kam man auf den Gedanken, diese Scheren für das Freischneiden von eingeklemmten Personen aus verunfallten Fahrzeugen zu nutzen. Vorher geschah dies unter Anwendung von Schneidbrennern oder Trennscheiben bei akuter Brand- bzw. Explosionsgefahr.

Weber Rescue RSX 200 - 107
Weber Rescue RSX 200 - 107
Öffnungsweite 200 mm
Max. Schneidleistung          Ø 43 mm
Max. Schneidkraft* 107 t/1.050 kN
Gewicht 19,9 kg

Rettungsspreizer

Der Rettungsspreizer, auch schlichtweg Spreizer genannt, dient zum Auseinanderspreizen, beispielsweise von verklemmten oder deformierten Autotüren oder zum Wegdrücken von Wrackteilen. Er kann allerdings auch zum Zusammendrücken oder Anheben verschiedener Materialien benutzt werden. Durch die multifunktional gestalteten Spreizerbacken – sie bestehen aus gesenkgeschmiedetem und gehärtetem, scharfkantigem Stahl – ist es auch möglich, in kleinste Spalten zu kommen, bzw. Blech zu schälen. Mit einem speziellen Kettensatz kann mit dem Spreizer auch gezogen werden, um beispielsweise zum Befreien von Verletzten die Lenksäule eines PKW wegzuziehen. Diese Methode ist jedoch auf Grund der heutigen Bauweise der Lenksäulen mit Kardangelenken nicht mehr gebräuchlich. Stattdessen kommen heutzutage Rettungszylinder (siehe weiter unten) zum Einsatz mit denen der gesamte Motorblock nach vorne weggeklappt wird.

Weber Rescue SP 49
Weber Rescue SP 49
Spreizkraft im Arbeitsbereich    54-330 kN
Spreizweg* 710 mm
Schließkraft* 101 kN
Gewicht 19,9 kg




Rettungszylinder

Meistens gehören auch ein oder mehrere hydraulische Rettungszylinder, auch Hydrozylinder genannt, zum Rettungssatz. Der Rettungszylinder wird beispielsweise dazu benutzt, den vorderen Teil des verunfallten Kfz wegzudrücken. Hierzu wird der Schweller auf Höhe der A-Säule (wobei hier auf pyrotechnische Gurtstraffer oder Lastkabel bei Hybrid-Fahrzeugen zu achten ist) eingeschnitten (bei verformten Fahrzeugen oftmals gar nicht mehr nötig) und der Rettungszylinder zwischen A-Säule und B-Säule diagonal angesetzt.

Weber Rescue RZT 2 - 1500
Weber Rescue RZT 2 - 1500
Druckkraft*         189,4/99 kN
Anfangslänge         650 mm
Kolbenhub         850 mm
Endlänge         1.500 mm
Gewicht         18,0 kg




Weber Rescue RZT 2 - 1170
Weber Rescue RZT 2 - 1170
Druckkraft*          189,4/99 kN
Anfangslänge          540 mm
Kolbenhub          630 mm
Endlänge          1.170 mm
Gewicht          15,2 kg